Mädchen und Jungen wollen die Welt kennen lernen und eigene Räume entdecken. Vor allem Begegnungen, die ausserhalb der elterlichen Kontrolle stattfinden, üben eine starke Faszination auf junge Menschen aus. Eine solche Möglichkeit sind Chaträume im Internet.
Sie eröffnen Kindern und Jugendlichen eine Welt, in der sie nicht nur interessante Leute kennen lernen, sondern auch sich selbst. Es macht ihnen Spass, im Chat andere Rollen zu spielen und persönliche Eigenschaften frei zu erfinden.
Leider werden Chaträume auch von Menschen missbraucht, um mit Personen in Kontakt zu kommen und diese für die Befriedigung sexueller Gewaltfantasien zu missbrauchen. Verbote sind jedoch nicht sinnvoll – sie führen dazu, dass Kinder und Jugendliche ohne Wissen der Erwachsenen heimlich chatten. Mädchen und Jungen brauchen sachliche Informationen und gesundes Misstrauen, damit sie die Gefahren im Chat früh. Sie brauchen Mütter und Väter, die informiert sind, die mit ihnen gemeinsam die Welt des Chats entdecken und Widerstandsformen gegen sexuellen Missbrauch aufzeigen.
Nachstehend finden Sie einige Tipps.
1. Den Umgang mit dem Internet lernen
Lernen auch Sie den Umgang mit dem Internet, damit Sie Einblick in die virtuelle Welt ihres Kindes bekommen. Lassen Sie sich von Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn die Technik erklären und die Lieblings-Chaträume zeigen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind seinen Lieblingschat unter „Favoriten“ abspeichert. So besteht keine Gefahr, dass sie aufgrund von Tippfehlern auf anderen Seiten landen.
2. Chatten Sie gemeinsam
Chatten Sie regelmässig gemeinsam mit Ihrem Kind – genauso wie Sie gemeinsam fernsehen. Geben Sie sich bei gemeinsamen Chatbesuchen als Kind aus. Durch dieses Rollenspiel erlebt Ihr Kind, dass sich im Chat Erwachsene als Kinder ausgeben.
3. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über sexuelle Anmache
Erklären Sie Ihrem Kind, wie man sich generell gegen sexuelle Anmache wehren kann. Ihr Kind muss lernen, sich im Chat dagegen zu wehren und solche Chatter zu blockieren.
4. Keine persönlichen Informationen ins Internet
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind keine persönlichen Informationen ins Netz stellt. Auch auf den Websites von Schulen und Vereinen sollten keine persönlichen Infos wie Hobby und Name stehen. Einige TäterInnen informieren sich über solche Websites, um Kinder gezielt anzusprechen.
5. Klare Regeln
Stellen Sie klare Regeln fürs Chatten auf. So sollten Sie mit Ihrem Kind eine zeitliche Begrenzung der Internetzeiten absprechen. Kontakte im realen Leben und Spielen dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie die Chaträume ab und zu kontrollieren werden. Sie dürfen wissen, in welchen Räumen sich Ihr Kind bewegt, von wem die E-Mails kommen und wem sie schreiben. Schauen Sie unter „Verlauf“ und „Temporary Internet Files“ nach, auf welchen Seiten Ihr Kind surft.
6. Keine Internetanschlüsse im Kinderzimmer
Internetanschlüsse sollten niemals in Kinderzimmern installiert werden. Stellen Sie den Computer mit Internetanschluss an einen zentralen Platz in der Wohnung, so dass Sie nebenbei mitgekommen, wie lange und womit sich Ihr Kind im Internet beschäftigt. Schaffen Sie möglichst keine Webcam an!
Quelle: www.stopp-kinderpornografie.ch
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