Entwicklung beim Baby

Neue Welt


Das Baby ist in einer völlig neuen Umgebung, an die es sich erst mal gewöhnen muss. Es will aber viel schlafen und häufig essen. In dieser Phase nimmt es sehr viele Eindrücke auf, auch wenn es recht still erscheint. Rasch lernt es das Gesicht seiner Mutter kennen (oder einer anderen Bezugsperson, die sich häufig mit ihm beschäftigt). Mehr als einen Meter weit kann es nicht sehen. Es gilt also, dem Baby das Gesicht gut und von Nahem zu zeigen, damit es die Gesichtszüge gut sehen kann. Rasch beginnt es die Mimik nachzuahmen. Lächeln, mit den Augen zwinkern, Zunge raus strecken sind kleine Spiele. Nach kurzer Zeit macht das Kind das Gesehene nach.


Arme und Beine strecken sich

Kurz nach der Geburt sind Arme und Beine noch nicht ausgestreckt. Die Haltung gleicht der in der Gebärmutter, doch das wird sich geben. Vielleicht hat das Baby O-Beine. Keine Sorge! Nach fünf bis sechs Monaten, spätestens nach zwei Jahren haben die Beine ihre richtige Form.


Schlafen-Wachsein-Schlafen-Wachsein

Wichtig für das Neugeborene: Essen und Schlafen. Es ist am Anfang immer hungrig. 8 bis 15 Mal will es am Tag – und in der Nacht – gefüttert werden. Nach und nach werden es 6 bis 8 Mal, ganz schön aufregend! Babys die gestillt werden verlangen häufiger nach Nahrung als "Flaschenkinder".


Ebenso unregelmässig sind die Schlafzeiten. 16 bis 17 Stunden Schlaf von 24 Stunden sind nicht ungewöhnlich, es schläft aber nicht am Stück sondern erwacht immer wieder und will essen etwa acht bis 15 Mal auf 24 Stunden, bei etwas glück bald etwas weniger oft.


Erst nach sechs bis acht Wochen entsteht ein einigermassen regelmässiges Essens- und ein Schlafmuster. Einige Monate später festigt sich der Rhythmus und man kann sich darauf einstellen.


Wenn Babys weinen

Das Weinen ist am Anfang des Babys Sprache, wie sollte es sonst sein Unbehagen ausdrücken? Es muss mit einer extremen Menge von Eindrücken klar kommen, die recht verwirrend sind. Wenn es die Mutter spürt, ihr Gesicht sieht und ihre ruhige Stimme oder ein Lied hört und dabei aufrecht gehalten wird, beruhigt es sich in der Regel schnell Gesicht sieht. – Also nie laut zurecht weisen, einfach wegsperren oder gar schütteln! – Babys lieben es zudem, gehalten, gestreichelt und herumgetragen zu werden. Zentral ist die Berührung, auch dass das Kleine den Herzschlag der Mutter oder des Vaters fühlt. Stillen hilft ebenso oder Nuckeln am Schnuller oder einem Finger.




Die Welt sehen

Das Neugeborene sieht nur etwa 30 cm weit, alles andere ist noch verschwommen. Es sieht also nur, was es hält oder ein Gesicht von ganz Nahem. So ein Gesicht ist für das Neugeborene wichtig und interessant, zumal das Erhalten von Nahrung damit verbunden ist.


Achtung, Neugeborene sind noch sehr lichtempfindlich. Grelles Licht starrt es an oder wendet sich ab. Schatten, die sich bewegen ziehen den Blick ebenso an. Ist das Baby wach und will gerade keine Nahrung, kann man gut mit ihm spielen und leise sprechen. Auch wenn es auf die Sprache nicht direkt reagiert, ist das normal, vielleicht ist es müde oder abgelenkt.


Spielen mit Babys

Die Kleinen reagieren ganz unterschiedlich. Starke Reize, Kontraste, bewegte Objekte, Gesang aber auch das eigene Spiegelbild sind interessant. Für Bilderbücher ist es noch zu früh und es kann auch noch nicht viel lernen, denn die Konzentrationszeit ist sehr kurz und noch sind nicht alle Sinne bereit für die Umwelt.


Ebenso lernt dass Kleine erst nach und nach, die Sinne zu koppeln, als Gesehenes, Gehörtes und Ertastetes mit einander zu verbinden. Schnell ist es überfordert, beginnt zu gähnen, den Blick abzuwenden. Manchmal krümmt es den Rücken.


Oder beginnt zu weinen. SO zeigt es, was ihm nicht gefällt, ebenso wie es zeigt, was ihm behagt. Schnell lernen die Eltern, diese Zeichen zu verstehen. Mit etwas vier Monaten versucht das Baby, die Dinge, die es sieht, zu ergreifen, es streckt seine Ärmchen danach aus.


„Normale“ Entwicklung

Jedes Baby entwickelt sich anders, in eigenem Rhythmus. Die Angaben oben geben eine allgemeine Richtung an. Frühgeborenem brauchen etwas länger Zeit, andere Kinder sind schneller unterwegs. Zusätzlich Auskünfte gibt sicher der Kinderarzt oder die Kinderärztin.